In dieser Broschüre stellen wir Ihnen mögliche Ursachen für Haar- und Nagelprobleme vor, zeigen verschiedene Behandlungswege und unterstützende Maßnahmen zur Regeneration von Haaren und Nägeln auf und geben Ihnen Tipps für die Pflege von Haaren und Nägeln.
So wie ein gesunder Nagel nur in einem gesunden Nagelbett wächst, müssen auch die Haarwurzeln ausreichend versorgt sein, um schönes und glänzendes Haar produzieren zu können. Denn bis sich Nägel und Haare ihren Weg durch die unteren Hautschichten gebahnt haben und sichtbar werden, ist über einen großen Teil ihrer Struktur längst entschieden – Pflege hilft dann nur noch begrenzt. Deshalb muss man die Ursache behandeln und geeignete Schutzmaßnahmen ergreifen.
Ist eine Erkrankung für Schäden von Haaren und Nägeln verantwortlich, gilt es zunächst, diese zu behandeln. Je nach Störung der Schilddrüse erfordert die Therapie die Einnahme von Medikamenten, eine Operation oder eine Radiojodbehandlung. Diabetiker sind in der Regel gut über ihre Krankheit informiert und wissen, dass sie sich vor Folgeerkrankungen am besten schützen, indem sie auf einen normalen Blutzuckerspiegel achten. Zudem empfiehlt es sich, die Füße täglich auf Blasen, Druckstellen oder Rötungen zu untersuchen und regelmäßig zur medizinischen Fußpflege zu gehen.
Schuppenflechte ist schwer zu behandeln. Das gilt vor allem für Nagelpsoriasis. Bei schweren Verlaufsformen kommen systemische medikamentöse Therapien zum Einsatz. Ansonsten führen allgemeine Maßnahmen wie eine ausgewogene Ernährung, eine rückfettende Hautpflege, der Verzicht auf Alkohol und Nikotin sowie eine Klimatherapie in vielen Fällen bereits zu einer deutlichen Besserung der Symptome.
Viel Geduld braucht man bei der Therapie von Nagelpilz. Sofern die Nagelmatrix noch nicht befallen ist, kann der Nagelpilz oberflächlich mit lokalen pilzabtötenden Mitteln behandelt werden, die man in Form von Tinkturen, Cremes oder medizinischem Nagellack aufträgt. Diese Prozedur muss so lange durchgeführt werden, bis ein gesunder Nagel nachgewachsen ist. Das kann bis zu einem Jahr dauern. In dieser Zeit müssen die Betroffenen sorgfältig auf Hygiene achten.
Wer beruflich den Kontakt mit Chemikalien oder anderen Substanzen, die Haut und Nägel angreifen, nicht vermeiden kann, sollte wenigstens Schutzhandschuhe tragen sowie Hände und Nägel intensiv pflegen. Auch die Haare mögen es mild statt wild: Toupieren, Föhnen und Färben sind Gift für bereits angegriffenes Haar. Vieles, was das Haar kurzfristig schöner macht, schadet ihm langfristig. Besser ist es, auf schonende Haarpflege, milde Shampoos und Bürsten mit Naturborsten zu setzen.
Haar- und nagelschädigende Faktoren, die durch unseren Lebensstil, unser Verhalten oder bestimmte Medikamente hervorgerufen werden, lassen sich auf den ersten Blick leicht beseitigen. Nicht immer ist es jedoch so einfach, wie es klingt – wer berufstätig ist, Kinder versorgen muss und sich womöglich noch um einen pflegebedürftigen Elternteil kümmert, wird ohne Hilfe von außen kaum Stress abbauen können. Arzneimittel lassen sich in vielen, aber auch nicht in allen Fällen durch ein vergleichbares Medikament ersetzen. Einen Versuch ist es jedoch wert. Betroffene sollten ihren Arzt darauf ansprechen.
Wer nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt ist und aus diesem Grund unter brüchigen Nägeln und sprödem Haar leidet, ist gut beraten, seine Ernährung umzustellen und auf einen gesunden, abwechslungsreichen Speiseplan zu achten. Genügt das allein nicht, empfiehlt es sich, abklären zu lassen, welche Nährstoffe fehlen, um diese gezielt zuführen zu können.
Eine wichtige Rolle für die Erneuerung und Qualität von Haaren und Nägeln spielt Vitamin H. Daher wird es auch als Schönheitsvitamin bezeichnet. Vitamin H, das auch unter dem Namen Biotin bekannt ist, ist an vielen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt und beeinflusst das Zellwachstum. Vor allem aber fördert Vitamin H den Aufbau von Keratin – Hauptbestandteil von Haaren und Nägeln – und kräftigt deren Struktur. Es glättet die Schuppen der äußeren Haarschicht, verbessert dadurch die Haarqualität und unterstützt die Bildung weiterer Haarstränge, wodurch das Haar dicker wird. Einen vergleichbaren Effekt hat Vitamin H auf die Nägel, die durch die Einnahme fester und kräftiger werden.
Da wir Vitamin H nicht synthetisieren können, müssen wir es über die Nahrung zu uns nehmen. Die Vitamin-H-Konzentration schwankt jedoch selbst bei guten Vitamin-H-Lieferanten wie Rinderleber, Nüssen, Pilzen, Eigelb, Getreide sowie Obst und Gemüse sehr stark und garantiert daher keine ausreichende Versorgung. Auch über Nahrungsergänzungsmittel ist eine hoch dosierte Zufuhr von Vitamin H nicht möglich – das gelingt nur mit Arzneimitteln. Betroffene müssen allerdings ein wenig Geduld mitbringen. Die Anwendungsdauer beträgt mindestens sechs Monate, da sichtbare Schäden nicht nachträglich behoben werden können. Einen positiven Effekt hat Vitamin H nur auf nachwachsende Haare und Nägel. Untersuchungen haben ergeben, dass Vitamin H die Nagelbrüchigkeit von mehr als 90 Prozent aller Anwenderinnen einer Studie reduzieren konnte. Die Haarqualität verbesserte sich bei 70 Prozent der Betroffenen.
Das bedeutet, dass sich eine Kur mit Vitamin H in allen oben genannten Fällen von körperlichen und hormonellen Veränderungen, aber auch bei allen Erkrankungen oder Arzneimitteln, die für eine verminderte Haar- und Nagelqualität verantwortlich sind, lohnt. Durch das beschleunigte Zellwachstum wachsen kranke Nägel und kaputte Haare schneller heraus, während zugleich das Wachstum gesunder Nägel und Haare unterstützt wird.